Als moderne, technisch ausgerichtete Schule begrüßen wir die Digitalisierung sowie das Arbeiten mit neuen Medien im Unterricht. Die Carl-Engler-Schule verfügt über mehrere gut ausgestattete Computerräume und auch in den herkömmlichen Klassenräumen steht das Arbeiten mit Tablets auf der Tagesordnung. Wir freuen uns, zahlreiche Schüler*innen für die Dauer ihrer Schulzeit mit kostenlosen Leihgeräten ausstatten zu können. Digitale Versionen von Lehrwerken und Apps für den Fachunterricht ermöglichen zeitgemäßes Lernen. Die I-Pads werden zentral vom Stadt-Medienzentrum gewartet und bespielt, so dass für alle die gleichen Lernvoraussetzungen erfüllt sind.
Neben all den Vorteilen, die die Nutzung digitaler Endgeräte bringt, birgt sie jedoch auch Risiken, wie beispielsweise Cybermobbing, Cybergrooming oder übermäßigen, unkontrollierten Medienkonsum, welcher in einer Sucht münden kann. Wir sind darum bemüht, bei unserer Schülerschaft ein kritisches Bewusstsein für das persönliche Nutzungsverhalten zu schaffen und einen verantwortungsvollen Umgang mit Medien zu fördern.
Aus diesem Grund freuen wir uns über die neu eingerichtete Kooperation mit dem Verein „Bündnis gegen Cybermobbing“. Zunächst sind Lehrkräfte durch den Verein „Bündnis gegen Cybermobbing“ zum Thema „(Cyber)mobbing und Gefahren im Netz“ geschult worden. In einem zweiten Schritt haben alle neuen Schüler*innen des Berufskollegs Pharmazie sowie des Technischen Gymnasiums einen themenbezogenen Input durch den Verein „Bündnis gegen Cybermobbing“ erhalten, um anschließend mit den Referenten in den Gedankenaustausch zu gehen. Vertiefend haben die Schüler*innen das Thema „Mobbing im Netz“ auf einer kreativen Ebene in kleinen Projekten bearbeitet. Um alle Akteure einzubeziehen und eine nachhaltige präventive Wirkung zu erzielen, ist während Elternabenden auch die Elternschaft für die Thematik sensibilisiert worden.
Nachdem an der CES alle Schritte des Präventionsprogramms durchgeführt worden sind, ist uns das Zertifikat „Schule gegen Cybermobbing“ übergeben worden. Wir freuen uns auf die Fortführung der Kooperation sowie den weiteren Ausbau unserer Arbeit zum herausfordernden Themenfeld „neue Medien“!
PROTECT – Professioneller Umgang mit technischen Medien
Ein weiteres Modul zum richtigen Umgang mit digitalen Medien, das wir an unserer Schule für die Eingangsklassen des Technischen Gymnasiums anbieten, ist das Präventionsprogramm PROTECT – Professioneller Umgang mit technischen Medien. Hierbei handelt es sich umein Projekt der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, welches im Rahmen der Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung durchgeführt wird. Es hat zum Ziel der Entwicklung einer Mediensucht vorzubeugen.
“Unsere Motivation mit PROTECT Medienprävention zu betreiben ist es, Schüler*innen die Möglichkeit zu geben ihren Medienkonsum insbesondere im Hinblick auf Computerspiele und soziale Medien zu reflektieren und Fähigkeiten zu erlernen, mit denen ihnen der Umgang mit Medien leichter fällt. Hierbei geht es uns darum Medien nicht zu verteufeln, sondern […] ihre Vorteile zu betonen, aber die Schüler*innen eben auch auf die davon ausgehenden Gefahren aufmerksam zu machen.“ So äußert sich Erik Grützner, einer der Trainer, der gemeinsam mit Kolleginnen PROTECT an vier Terminen zu Beginn des Schuljahres an der CES durchführte.
Die derzeitige Situation zeigt, dass solch präventive Maßnahmen dringend notwendig sind! Aktuelle Studien belegen, dass so viele Minderjährige wie noch nie dabei sind, eine Mediensucht zu entwickeln oder bereits entwickelt haben.
Doch warum haben digitale Medien eine solch hohe Anziehungskraft?
Die kurzen Videosequenzen von TikTok und Co. sind verlockend, kurzweilig und sprechen das Belohnungssystems unseres Gehirns an. Ebenso ist das sogenannte „Zocken“, also (Online-)Gaming, aus verschiedenen Gründen attraktiv: es ist unterhaltsam und die Belohnung für das Tun im Spiel folgt auf dem Fuße. Vor allen Dingen aber können durch das Abtauchen in die digitale Welt der stressige Alltag und die realen Ängste und Nöte für die Zeit des Spiels leicht vergessen werden.
Es liegt somit auf der Hand, dass es meist schwerfällt, das unterhaltsame Spiel zu unterbrechen oder zu beenden. So führt die dringend notwendige Begrenzung der Bildschirmzeit zu vielen Konflikten in den Familien und wird häufig nicht konsequent umgesetzt. Oftmals ist selbst noch im Erwachsenenalter ein (zu) hoher Medienkonsum an der Tagesordnung und wirkt sich nachteilig auf das Berufs- und Sozialleben aus.
Aber wie können wir die jungen Menschen vor der Entwicklung einer Mediensucht bewahren?
Unsere Schule setzt mit PROTECT an den Faktoren an, welche bekanntermaßen Ursachen für den Rückzug in die digitale Welt sein können: Langeweile und motivationale Probleme, Leistungsangst und Prokrastination, Unsicherheit im Sozialkontakt oder eine unzureichende Emotionsregulation.
Eben diese Problematiken werden in vier Modulen durch die Trainer*innen gemeinsam mit den Schüler*innen beleuchtet. Lösungsansätze werden aufgezeigt auf und hilfreiche Strategien erarbeitet. So werden die Jugendlichen in die Lage versetzt, negative Denkmuster und unangenehme Gefühlszustände zu verändern. Auf diese Weise wird der Kompensationszwang durch exzessive Mediennutzung verhindert und somit die Wahrscheinlichkeit der Entstehung einer Mediensucht verringert.